Michéle, Rebecca - Der Weg der verlorenen Träume Abschnitt 5
Zitat:
Masuren, Ostpreußen – 1918: Trotz zahlreicher Entbehrungen führt die junge Hedwig ein glückliches Leben. Nach der Heirat mit einem aufstrebenden Musiker und der Geburt zweier Kinder muss sie jedoch ihren eigenen Weg im Leben gehen. Als Hedwig sich endlich angekommen fühlt, zerstört das nahende Ende des 2. Weltkrieges alles. Hedwig und ihrer Tochter Margarethe gelingt die Flucht nach Norddeutschland. Dort kämpfen die beiden Frauen um ein neues Glück, doch auch Margarethes Leben verläuft nicht gradlinig …
Der Weg der verlorenen Träume ist die Geschichte zweier Frauen, die stark und mutig allen Widerständen, die das Schicksal ihnen aufzwingt, trotzen und sich dabei nie selbst verleugnen.
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auch dieser Abschnitt wurde gestern wieder in einem Rutsch beendet! Aber jetzt wird es ein bischen dauern, bis ich weiterlesen kann. Habe bis einschließlich Montag volles Programm und werde wohl zwischendrin nicht zum lesen kommen...
Durch den Unfall konnte Hedi Albert die Pistole auf die Brust setzen - endlich hat sie sich mal durchgesetzt! Aber Albert wäre auf dem Amt versauert, ich habe das Schlimmste befürchtet - aber es wurde anders schlimm...
Auch Hedis Gerechtigkeitssinn wurde ihr zum Verhängnis. Wenigstens hatte die Haft keine großen negativen Auswirkungen.
Albert stand nach wie vor zu ihr und hat sich gegen seine Mutter durchgesetzt - das rechne ich ihm hoch an!
Karl ist endlich aufgewacht - ich habe gehofft, er macht keine Dummheiten! Klar muss man den Größenwahnsinnigen aufhalten, aber das das schief geht wusste ich...
Und jetzt ist Werner auch an der Front. Kinder sind so leicht zu manipulieren. Mit welcher Freude er gegangen ist - unvorstellbar! Hedi kann jetzt nicht mehr weg - wie sollten Werner und Albert sie finden, sofern sie lebend zurück kommen? Naja Werner wird zurückkommen - dank des Prologs bin ich da zuversichtlich!
S. 277, Z. 10: ...radelte Hedwig nach langer Zeit mal wieder Kahlenwald hinaus. (wieder nach Kahlenwald)
S. 295, Z. 25: niemals würde Hedwig würde dieses Datum... (würde Hedwig dieses)
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Zitat:
Original von Tuppi
Auch Hedis Gerechtigkeitssinn wurde ihr zum Verhängnis. Wenigstens hatte die Haft keine großen negativen Auswirkungen.
Wie furchtbar muss es aber für Hedwig gewesen sein, nicht zu wissen, was mit ihren Kindern ist und was ihr bevorsteht. Bewusst wurde ihr kein Anwalt zur Seite gestellt (der ohnehin nur im Sinne des Regimes gehandelt und aus auf Hedwig eingewirkt hätte) und ihr Besuch verweigert. Man wollte sie mürbe machen. Rein rechtlich gesehen, gab es keine Handhabe, Hedwig in ein KZ zu bringen oder sie gar zu töten. Ihr "arischer Stammbaum" war makellos, auch sonst hat sie sich nichts zu schulden kommen lassen. Erst, wenn jemand einen Juden, der bereits die Anweisung zur Ausreise erhalten hatte, bewusst versteckte oder diesem zur Flucht verhalf, war das ein Verstoß gegen das Gesetz und endete böse für diese Person. Als Hedwig inhaftiert wurde, stand diese jüdische Familie wohl noch nicht auf der "Abschussliste", bzw. Hedwig wusste nichts davon.
Es klingt zwar wie bittere Ironie, aber die Nazis achteten streng auf die von ihnen erlassenen Gesetze. Und eben nach diesen gab es nichts, was Hedwig Schlimmeres beschert hätte. Drei Monate Haft waren "vertretbar". Vor einem Gericht hätte ihr "Fall" aber keinen Bestand gehabt.
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Zitat:
Original von Tuppi
Karl ist endlich aufgewacht - ich habe gehofft, er macht keine Dummheiten! Klar muss man den Größenwahnsinnigen aufhalten, aber das das schief geht wusste ich...
(würde Hedwig dieses)
Ja, wir wissen, dass dieser Versuch leider scheiterte, mochte der Plan auch noch so durchdacht gewesen sein.
Es geschah ja gestern vor 74 Jahren ...
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Original von Tuppi
Zitat:
oh, dann habe ich es ja "tagesaktuell" gelesen - das war mir nicht bewusst...
Das ist doch ein netter Zufall so nebenbei ;-)
Das Datum kann ich mir besonders gut merken, weil meine Schwester und ihr Mann am 20.7.1968 heirateten. Somit feierten wir gestern deren Goldene Hochzeit :-)
Auch ich habe gestern Abend noch diesen Abschnitt verschlungen.
Manometer, was ist da alles passiert. Der erste schock war für mich die Monatelange Inhaftierung von Hedwig und das alles wegen eines Lehrmädchens, aber es war ja ein Untermensch...
Liebe Rebecca, ist das deine Fiktion gewesen, oder hast du das irgendwo gelesen das es wirklich passiert ist? Diese Themen sind immer wieder ein Anstoß für mich, mich zu schämen eine Deutsche zu sein, auch wenn ich eigentlich zu jung bin um mich schämen zu müssen.
Das die Werkstatt noch stand, da kann sie wohl von Glück reden.
Karl wurden wie auch immer die Augen geöffnet, leider viel zu spät und der Anschlag ging ja auch daneben.
Albert hat es ja mehrfach schlimm erwischt, Amtsstube, Unfall, Einberufung, Verwundung. Aber noch lebt er. Nur wie lange noch?
Und nun auch noch Werner, wie viele junge Seelen wurden bei dem "Kindersturm" zerstört, es ist einfach unbegreiflich und zeigt mir immer wieder das Hitler wirklich einen Tick unterm Pony hatte. Echt ein schweres Thema, aber es darf nie in Vergessenheit geraten und niemals wieder passieren.
Die kleine Grete überrascht mich immer wieder, was wohl in dessen kleinen Kopf so vorgeht.
Das denke ich auch. Ihr machte es ja richtig zu schaffen, was Hitler zu ihr gesagt hatte. Die ist plitsch und macht sich sicher ihre Gedanken um das was sie in ihrer Umgebung so mitbekommt.
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Zitat:
Original von charlie
Karl kann ich verstehen, dass er versucht hat Hitler zu töten.
Denken wir heute an dieses Attentat, so steht Claus Schenk, Graf von Stauffenberg, und seine engsten Vertrauten natürlich im Mittelpunkt. Im Hintergrund waren jedoch Tausende an der Planung beteiligt, unter ihnen Karl, die meisten Namen sind heute vergessen. Es war ja auch genau durchdacht, was geschehen sollte, wenn Hitler getötet wird. In Berlin standen Truppen bereit, sofort - wenn der Anruf aus der Wolfsschanze kommt, dass Hitler tot ist - die Macht zu übernehmen.
Überliefert ist, dass in den Monaten nach dem Attentat um die 5000 Personen von den Nazis hingerichtet wurden ...
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Ich habe mich in diesem Abschnitt besonders über Johanna und Paul geärgert, die einfach unverbesserlich sind. Sie befürworten allen Ernstes, dass ihr Enkelkind in den Krieg ziehen muss.
Erschreckend ist für mich die Machtlosigkeit, mit der die Menschen alles hinnehmen mussten, was von den Nazis angeordnet wurde. Das fängt bei der Beschäftigung von Juden an und hört bei der Einberufung der Kinder auf. Und die katholische Kirche hat kräftig mitgemischt! Von Christlichkeit keine Spur ...
Die kleine Grete ist mir auch sehr ans Herz gewachsen.